Beschreibung
Stubenfliegen sind mit den europäischen Hausfliegen vergleichbar, jedoch wurden auch bei ihnen Exemplare mit verkrüppelten Flügeln herausgezüchtet, so dass die Stubenfliegen ebenfalls nicht richtig fliegen sondern in der Regel nur wenige cm weit hüpfen können. Allerdings ist dieser Gendefekt nicht dominant. Dies bedeutet, dass bei einer Durchmischung der Fliegen mit flugfähigen Tieren die Nachkommen überwiegend wieder flugfähig sind. In diesem Fall müssen die flugfähigen Tiere aussortiert werden, bevor wieder weitergezüchtet werden kann. Stubenfliegen werden entweder in Zuchtansätzen oder in Form von ausgewaschenen Puppen angeboten.
Erwachsene Stubenfliegen sind sechs bis sieben Millimeter lang, ihr Körper ist grau und hat vier Längsstreifen auf dem Thorax. Die Unterseite des Rumpfes ist gelblich, ihre Extremitäten sind schwarz, der Körper ist komplett mit Haaren bedeckt. Sie haben rote Facettenaugen. Die Körper der weiblichen Fliegen sind etwas größer und ihr Augenabstand ist meist etwas größer als bei männlichen Exemplaren. Die Stubenfliege lebt 6 bis 42 Tage je nach Umgebungstemperatur und Nahrungsangebot, wobei Weibchen meistens etwas länger leben als Männchen. Ihr Verhalten und ihre Lebensdauer sind sehr stark von den Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit abhängig, wobei die Optimaltemperatur zwischen 20 und 25 °C liegt.
Stubenfliegen durchleben eine vollständige Metamorphose, welche eingeteilt wird in Ei, drei Larvenstadien, Puppe und Imago. Ihre Eier legen die Weibchen in sich zersetzendes organisches Material ab, beispielsweise Dung, Müll, Kompost und Nahrungsmittel. Dort entwickeln sich anschließend die Larven. In den Sommermonaten legen Weibchen mehrmals zwischen 150 und 400 Eier pro Eiablage mit einem Intervall von drei bis vier Tagen. Durch gute Umgebungsbedingungen, welche beispielsweise in Ställen gegeben sind, sind bis zu 15 Generationen pro Jahr möglich. Die Larven brauchen etwa 12 bis 25 Stunden, bis sie in den Eiern zur Schlüpfreife herangewachsen sind. Die kopf- und beinlosen Fliegenmaden können sich mit Körperkrümmen unbeholfen fortbewegen, erreichen eine Größe von 12 mm und ernähren sich von dem organischen Material (Substrat), auf welchem sie geschlüpft sind.